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Zur Eröffnung der erweiterten und renovierten Gebäulichkeiten der Gemeindeverwaltung und der Raiffeisenbank platziert der einheimische Plastiker Mark Walker eine Laser-Skulptur an prominentem Ort. Auf dem Platz vor der Gemeindeverwaltung, der Bank und der Post erhebt sich die präzise gearbeitete Stahlstele mit ihren eingelassenen Gesichtern. Auf verschiedene Seiten blicken die Kopfprofile, als gingen Menschen über den Platz. Jeder folgt seinem Weg. Es ist ein Kommen und Gehen, ein sich Treffen und wieder Auseinandergehen, ein aneinander Vorbeigehen. Die Skulptur zeigt den Menschen, der unterwegs ist, unterwegs in seinem Alltag, aber auch unterwegs in seinem Lebenslauf, im Erfüllen seiner Lebensaufgaben.
Ob Mark Walker mit seiner Skulptur an Peter Handkes Theaterstück „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ anknüpfen wollte, das Menschen dabei beobachtet, wie sie über einen belebten Platz gehen und wie sie sich dabei verhalten? Ob er sich vielleicht auch auf Hugo von Hofmannsthals wunderschöne „Ballade des äusseren Lebens“ bezieht, die Menschen aneinander vorbei gehen lässt und dabei die tiefen Momente der Begegnung besingt? Beides liegt nahe. Mark Walker gibt mit dem Unterwegssein seiner Menschen dem zentralen Dorfplatz ein zusätzliches Gewicht, eine zusätzliche Bedeutung und eine zusätzliche Ästhetik.
Die Form der Laser-Skulptur aus blankpoliertem Stahl hat der Künstler und Architekt mit einem spezialisierten, Programm am Bildschirm entworfen. Bearbeitet wurde sie daraufhin mit einem Hightech-Laser-Verfahren. Eindrücklich und stahlhart präsentiert sich nun der exakt gearbeitete Körper. Er lässt Assoziationen und Vergleiche zu, gewährt Durchblicke und Einblicke. In seiner Statik und unübertroffenen Festigkeit gewinnt er durch das Einbeziehen von Leerflächen an Dynamik, Bewegung und Leichtigkeit. Wirklichkeit und Möglichkeit, Objektivität und Subjektivität, Technik und Gefühl vereinen sich auf höchstem ästhetischen Niveau und verweisen auf die Qualitäten des Dorfplatzes, auf dem man sich treffen oder aber aneinander vorbei gehen kann, der als Treffpunkt des Dorflebens gleichzeitig den Treffpunkt des Lebens symbolisiert und uns über unsern eigenen Weg und die Momente der Begegnung nachdenken lässt.
Mark Walker, 1953 in Bern geboren, studierte am Liceo artistico in Bozen und an der Accademia di belle arti in Florenz. Seit 1988 betreibt er in Hildisrieden ein eigenes Kunst- und Planungsatelier. Mit seinen Laser-Skulpturen, der Malerei sowie der Gestaltung von Schmuckstücken aus verschieden kombinierten Edelmetallen und Edelsteinen hat sich Walker längst einen Namen gemacht, der weit über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt ist.
Dr. A. Fischbacher, Oetwil a.d.L./16.11.2006
