MARK WALKER

STAHLSKULPTUREN - BILDER - SCHMUCK

An ihrem Ursprung steht eine Vision: die unendliche Geschichte des Ewig-Weiblichen und der potenzierenden Kraft der Liebe. Die Werke von Mark Walker bewegen sich in diesem Spannungsfeld, lichterfüllt, futuristisch, geheimnisvoll.

Bilder wie Skulpturen arbeiten mit Schichten. Raffiniert gesetzte Ein- Aus- und Durchblicke wecken das Interesse der Betrachterin, des Betrachters an dem, was sich hinter der Oberfläche verbirgt. Scharf abgezirkelte, aber auch mäandrierende Schatten erschaffen gemeinsam mit dem einströmenden Licht einen ebenso komplexen wie differenzierten Licht-Raum und erfüllen die ästhetisch kühlen Stahlskulpturen mit warmem Leben. Spiegelungen, Begegnungen von Innen und Aussen, lassen den Betrachtenden im Innenraum der Skulptur auf sich selbst treffen, leicht und spielerisch.

Der Künstler bearbeitet den Stahl in einer Technik, die an den Scherenschnitt erinnert. Werden die ausgeschnittenen Flächen ausgeklappt, ergibt sich der faszinierende Effekt der Zweiheit in einem oder der Einheit in zweien. Das Alternierende, das Ineinanderfliessende, das sich Ergänzende und Weitertreibende besticht durch eine fast unglaubliche Dynamik und wird damit zum Symbol für die potenzierende Kraft der Liebe, für das Zugleich-eins-und-doppelt-sein. Werden hingegen zwei Stahlflächen gleichmässig ausgeschnitten, strahlt die Skulptur eine wunderbare Beständigkeit, Kraft und Ruhe aus.

In starken, harmonischen Oelfarben oder in feinen Aquarelltönen entführen einen Walkers vielschichtige Bilder in die unendlichen Weiten lichterfüllter Innenwelten. In ästhetisch kühlen Steinwüsten feiert die Idee der vollkommenen weiblichen Schönheit ihr Sein. Unantastbar, statisch und einsam steht die Vision des Ewig-Weiblichen im Zentrum von Bild und Aussage. Auch hier trifft der Betrachtende, sehnend oder seiend, auf sich selbst, sich auflösend oder sich festlegend in einer wunderbaren Welt visionärer Schönheit.

Der 1953 in Bern geborene Künstler studierte am Liceo artistico in Bozen und an der Accademia di belle arti in Florenz. Seit 1976 lebt er in der Schweiz, wo er ein Kunst- und Planungsatelier betreibt. In der Gestaltung edler Schmuckstücke führt Mark Walker seine Formensprache und seine faszinierende Vision in Gold und Edelstein weiter, raffiniert, filigran, ästhetisch.

Oetwil, September 2002,
Dr. Andrea Fischbacher